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Deutsche Online-Publisher setzen auf Politik, Gesellschaft und Sport – Bild mit einzigartigem Themenmix

Für die Analyse haben wir die obersten zehn Positionen auf den Startseiten von Bild, T-Online, Focus, NTV, RND, Spiegel, Stern, Süddeutsche Zeitung, FAZ, Tagesschau, Welt und Zeit Online untersucht. Beim Ergebnis kommt heraus: Fast alle setzen zum größten Teil auf Themen aus dem Politikressort.

Bei NTV, RND, Spiegel, Süddeutsche Zeitung, Tagesschau, Welt und Zeit Online machen Artikel zum politischen Geschehen mehr als 50 Prozent aller ausgewerteten Artikel aus. Bei T-Online, Stern und Focus liegt der Anteil bei ungefähr einem Drittel. Den geringsten Politik-Anteil hat Bild. Der Boulevardtitel und T-Online sind die einzigen Medien, bei denen ein anderes Ressort auf den Startseiten eine größere Rolle spielt.

Dabei handelt es sich um Themen aus dem Bereich Gesellschaft. Der spielt auch bei anderen Publishern eine große Rolle, macht bei T-Online, Focus und Stern oder auch Zeit Online jeweils ein Drittel aus. NTV und Welt haben mit 13 Prozent bzw. 16,2 Prozent den geringsten Anteil an Artikeln im Bereich Gesellschaft.

Bild sticht heraus

Der Themenmix ist auf der Startseite von Bild am größten. Artikel in den Kategorien Politik, Gesellschaft, Sport und Promis schaffen es zu etwa gleichen Anteilen auf die obersten zehn Positionen. Auch Meldungen aus dem Bereich Blaulicht nehmen mit über neun Prozent einen größeren Anteil als bei den anderen untersuchten Publishern ein. Artikel im Bereich Wirtschaft spielen mit 1,5 Prozent hingegen kaum eine Rolle. Bei Bild fällt auf: Vor der Politik stehen gleich vier andere Kategorien.

Über Promis wird ebenso mehr berichtet wie über Gesellschaft. Am meisten tauchen Themen aus dem Sportressort auf der Startseite auf. Hier liegt der Anteil bei fast 24 Prozent. Die wenigsten Artikel im Bereich Sport innerhalb der obersten zehn Positionen veröffentlichten Tagesschau und Spiegel.

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Die Wirtschaftsberichterstattung spielt bei allen untersuchten Publishern eine vergleichsweise geringe Rolle. Am stärksten wird das Thema noch bei der FAZ verfolgt. Hier liegt der Anteil bei 8,7 Prozent. An zweiter Stelle folgt NTV, das zum Beispiel an oberer Position die wiederkehrende Rubrik Der Börsen-Tag veröffentlicht. Bei der Süddeutschen Zeitung, Spiegel, Zeit Online und Tagesschau liegt der Anteil der Wirtschaftsnachrichten innerhalb der obersten zehn Artikel im Bereich zwischen vier und fünf Prozent.

Artikel und Meldungen aus dem Bereich Blaulicht sind neben Bild (9 Prozent) noch bei Focus mit ungefähr fünf Prozent vertreten. Blaulicht scheint insbesondere im Lokalen eine größere Rolle zu spielen. Bei RND, dem überregionalen Angebot des lokal verwurzelten Madsack-Verlags, liegt der Anteil bei vergleichsweise hohen 2,5 Prozent und damit im Bereich der Reichweitenportale wie T-Online und NTV, allerdings noch immer weit entfernt von Focus und Bild.

Andere Gewichtungen bei den Aufmachern

Besonders interessant ist der Blick auf den Aufmacher, die oberste und wichtigste Position einer Startseite. Auch dort dominieren vor allem Artikel aus dem Bereich Politik. Der Anteil liegt dort häufig sogar noch höher im Vergleich zu den obersten zehn Positionen. Nur bei Bild, NTV und Stern waren weniger als die Hälfte aller Aufmacher zu politischen Themen. NTV nimmt dabei allerdings eine Sonderrolle ein, da häufig Liveblogs auf der obersten Position stehen, die bei unserer Analyse als Sonstiges gezählt werden. Bei Bild steigert sich der Anteil an Politik im Vergleich zu den obersten zehn Artikel um knapp zehn Prozentpunkte, während die Kategorie Sport zwölf Prozentpunkte abnimmt.

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Beim Aufmacher nimmt der Anteil an Artikeln aus dem Sport-Ressort auch bei Focus, FAZ und Welt deutlich ab. Bei RND, Spiegel, Tagesschau und Zeit Online hingegen gleicht der Content-Mix im Aufmacher den nachfolgenden neun Positionen. Lediglich der Anteil an Politik-Artikeln war etwas höher und wurde durch die anderen Kategorien ausgeglichen.

Auch bei T-Online weicht das Agenda-Setting im Aufmacher vom Durchschnitt der Top-10-Positionen ab. So liegt der Sport-Anteil etwa fünf Prozentpunkte höher und der Politik-Anteil sogar 19 Prozentpunkte höher. Artikel aus der Kategorie Gesellschaft stehen hingegen deutlich seltener im Aufmacher. T-Online setzt als Reichweitenportal also durchaus auf politische Inhalte im Aufmacher und ergänzt diese Themen durch weitere Artikel aus dem Bereich Sport und Gesellschaft. Im Aufmacher grenzt sich T-Online durch den Fokus auf Sport von anderen reichweitenstarken Portalen wie Focus und Bild deutlich ab, da diese mehr auf Gesellschaft bzw. Promis im Aufmacher setzen.

Methodik

Die untersuchten Startseiten von Bild, T-Online, Focus, NTV, RND, Spiegel, Stern, Süddeutsche Zeitung, FAZ, Tagesschau, Welt und Zeit Online wurden in der Mobilansicht mit speziellen Web-Crawlern untersucht. Der Zeitraum der Untersuchung war vom 1. Januar 2023 bis zum 30. April 2023. In der Analyse wurden die Artikel innerhalb der obersten zehn Positionen durch Methoden der Künstlichen Intelligenz automatisch in die Kategorien zugeordnet. Für T-Online standen die Daten erst seit Mitte Januar zur Verfügung.

Andere Gewichtungen bei den Aufmachern

Besonders interessant ist der Blick auf den Aufmacher, die oberste und wichtigste Position einer Startseite. Auch dort dominieren vor allem Artikel aus dem Bereich Politik. Der Anteil liegt dort häufig sogar noch höher im Vergleich zu den obersten zehn Positionen. Nur bei Bild, NTV und Stern waren weniger als die Hälfte aller Aufmacher zu politischen Themen. NTV nimmt dabei allerdings eine Sonderrolle ein, da häufig Liveblogs auf der obersten Position stehen, die bei unserer Analyse als Sonstiges gezählt werden. Bei Bild steigert sich der Anteil an Politik im Vergleich zu den obersten zehn Artikel um knapp zehn Prozentpunkte, während die Kategorie Sport zwölf Prozentpunkte abnimmt.

Methodik

Die untersuchten Startseiten von Bild, T-Online, Focus, NTV, RND, Spiegel, Stern, Süddeutsche Zeitung, FAZ, Tagesschau, Welt und Zeit Online wurden in der Mobilansicht mit speziellen Web-Crawlern untersucht. Der Zeitraum der Untersuchung war vom 1. Januar 2023 bis zum 30. April 2023. In der Analyse wurden die Artikel innerhalb der obersten zehn Positionen durch Methoden der Künstlichen Intelligenz automatisch in die Kategorien zugeordnet. Für T-Online standen die Daten erst seit Mitte Januar zur Verfügung.

Über diesen Artikel

Geschrieben von Stefan Paulus

Publiziert am: 8/23/2023, 9:00:00 AM

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